Ständiges Kratzen oder chronischer Durchfall.
Kratzt sich der Stubentiger seit Wochen aufgrund von Hautproblemen, die sich einfach nicht besser werden? Oder hat Ihr Hund chronisch Durchfall, obschon keine Änderung im Futterplan vorgenommen wurde? Dies können Anzeichen einer Futtermittelallergie sein. Eine solche lässt sich in der Regel nur anhand einer Ausschlussdiät diagnostizieren.
Eine Futtermittelallergie kann verschiedene Symptome bei unseren Lieblingen auslösen. Während sich diese bei Katzen meist in Hautproblemen äussert, leiden Hunde in 50% der Fällen an Verdauungsproblemen wie Durchfall, Blähungen oder Erbrechen. In wenigen Fällen sind bei Katzen und Hunde sogar Symptome an Haut und Darmtrakt feststellbar. Wie weiter?
Symptome und Ursachen einer Allergie
Leider lässt sich eine Allergie weder durch einen Blut- noch durch einen Allergietest diagnostizieren. Diese zeigen lediglich an, ob Antikörper vorhanden sind, was jedoch noch nicht unbedingt eine Allergie bedeutet. Trotzdem rate ich dringend zu einer Untersuchung durch den Tierarzt, um andere Krankheiten auszuschliessen. Durchfall kann viele verschiedene Ursachen haben. Auch Hautsymptome sind in 95% der Fällen infektiös, hormonell oder durch Aussenallergene wie Pollen, Gräser oder Flohstichen bedingt. Bleibt der Verdacht einer Futtermittelallergie bestehen, bleibt als verlässliche Diagnostik nur die Eliminationsdiät übrig.
Ausschlussdiät zur Diagnose der Allergie
Die Ursache für die Allergie liegt in den meisten Fällen bei Futterproteinen, welche in Fleisch, Fisch, Soja, Milchprodukten und Eier, aber auch in Getreide (Gluten) vorkommt. Bei Aroma- oder Farbstoffen hingegen kann eine Allergie auslösende Wirkung nicht nachgewiesen werden, da diese Bausteine zu klein sind, um vom Immunsystem erkannt werden zu können. Bei einer Ausschluss- oder eben Eliminationsdiät gilt es also herauszufinden, welches Protein - häufig sind es auch mehrere - die Allergie auslöst. Die Diät besteht aus 2 Komponenten: 1 Proteinquelle und 1 Kohlenhydratquelle als Energielieferant. Dabei soll möglichst ein Katzenfutter verwendet werden, das bisher noch nie gefüttert wurde und worauf somit auch noch keine Allergie entwickelt werden konnte. Ich empfehle mit einer Pferde/Kartoffel-Ration zu beginnen. Alternativ können auch Fleischsorten wie Lamm, Wild, Kaninchen, Strauss oder Ziege verwendet werden. Natürlich gibt es auch noch exotischere Arten wie Kamel oder Känguru, etc. Hier stellt sich für mich aber die Frage, ob dies ökologisch Sinn macht. Als Kohlenhydratquellen können auch Hirse, Quinoa, Süsskartoffeln oder anderes verwendet werden.
Ab 8 Wochen, beziehungsweise 2 Wochen bei Jungtieren, muss eine selbst zubereitete Ration mit Vitamin- und Mineralstoffen ergänzt werden, damit keine Unterversorgung entsteht. Als Alternative zu einer selbst zubereiteten Ration werden auf dem Markt auch verschiedene kommerzielle Diätfutter für Allergiker angeboten. Diese sind einfacher zu besorgen, alle Nährstoffe sind abgedeckt, allerdings sind häufig mehr als 2 Komponenten enthalten und leider fehlt meist die Transparenz über die genaue Zusammensetzung.
Konsequente Durchführung der Diät führt zu langfristigem Erfolg
Eine Eliminationsdiät sollte mindestens 8 Wochen strikt eingehalten werden. Gerade bei chronischen Hautproblemen zeigt sich der Erfolg erst nach Wochen oder Monaten. Wichtig ist, dass während dieser Zeit absolut nichts anderes als die gewählten Komponenten gefüttert wird. Allfällige Leckerli müssen ebenfalls aus diesen Protein- oder Kohlendhydratquellen bestehen. Bei einer Pferde-/Kartoffel-Diät können beispielweise getrocknete Pferdefleischstückchen verfüttert werden (erhältlich u.a. bei essendia.ch). Sollte nach 8 Wochen noch keine Besserung eintreten, kann eine Allergie leider nicht ausgeschlossen werden. Möglicherweise wurden die falschen Komponenten gewählt und ein weiterer Versuch mit 2 anderen Komponenten ist nötig. In seltenen Fällen sind allerdings mehr als 3 Versuche nötig. Gerne berate ich Sie und helfe Ihnen, die geeignete Diät zusammenzustellen.