Inhalt des Katzenfutter Tests
Der Kassensturz veröffentlichte letzte Woche im K-Tipp einen Katzenfutter-Test. Getestet wurden verschiedene namhafte Marken, welche bei Grossverteilern erhältlich sind. Ein deutsches Wissenschaftszentrum untersuchte 15 Feuchtfutter und analysierte die Anteile an Nährstoffen, Mineralien, Vitaminen und Spurenelementen. Zudem wurde die Fütterungsempfehlung der Hersteller mit dem tatsächlichen Bedarf einer Erwachsenen Katze mit einem Idealgewicht von 4kg verglichen.
Resultate des Katzenfutter Tests
Das Resultat ist ziemlich ernüchternd: mehr als die Hälfte der Produkte schnitten den Test mit der Note "ungenügend" ab. Was noch erschreckender ist: bis auf den Testsieger von Royal Canin enthielten alle getesteten Katzenfutter zu viele Mineralien. Vor allem der Kalzium- und Phosphor-Gehalt war bei den meisten Futtersorten deutlich über dem Tagesbedarf. Eine Phosphor-Überdosierung kann bei Katzen - vor allem im fortgeschrittenen Alter - zu Nierenschäden oder sogar Nierenversagen führen. Niereninsuffizienz ist eine der häufigsten Todesursachen bei Katzen.
Weiter zeigte der Test, dass häufig auch die Mengen an Kalzium, Magnesium oder Vitamin A überschritten wurden. Grosse Unterschiede wiesen die getesteten Nassfutter beim Zuckergehalt auf. Das Purina One wies gar einen Zucker-Anteil von 5% aus. Zucker wird von den Herstellern verwendet, damit das Futter anschaulicher ausschaut.
Im K-Tipp Artikel wird zudem darauf hingewiesen, dass häufig kein reines Muskelfleisch im Nassfutter enthalten ist. Die Bezeichnung "Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse" lässt offen, welche Fleischteile wirklich enthalten sind. Auch die Deklaration der Fleischsorte ist häufig unklar. Eine Sorte "Rind" kann durchaus auch Fleisch von Huhn, Truthahn, Ente, Rind, Schwein oder Fisch enthalten.
Meine Beurteilung des Katzenfutter Tests
Im Gegensatz zur Stiftung Warentest, welche immer nur prüft, ob im Futter drin ist was auch drauf steht, wird hier einmal geprüft, ob das Futter überhaupt dem Bedarf einer Katze entspricht. Die Problematik mit den zu vielen Mineralstoffen und Vitaminen ist schon länger bekannt. Leider werden die analytischen Bestandteile eines Futters nur sehr selten von den Futtermittel-Herstellern deklariert. Auch auf Anfrage werden die Daten nur selten bekannt gegeben mit der Ausrede, dass die Rezeptur Geschäftsgeheimnis sei. Natürlich gibt es auch sehr löbliche Ausnahmen.
Ich finde es super, dass der Kassensturz-Test endlich einmal diese Problematik aufgreift. Leider müssten auch noch weitere Faktoren in den Test miteinbezogen werden. Dass ein Futter, welches Getreide und Zucker enthält, als sehr gut beurteilt wird, halte ich für völlig vermessen. Da Katzen Fleischfresser sind, können sie Kohlenhydrate nur schlecht verwerten. Weder Getreide noch Zucker haben etwas im Katzenfutter verloren.
Trotzdem ist der Test ein Schritt in die richtige Richtung. Vielen Dank an den Kassensturz!
Der Testbericht und die Testresultaten finden Sie unter folgendem Link:
Wenn Sie als Tierbesitzer sich unsicher sind, was genau im Katzenfutter Ihrer Wahl enthalten ist, fordern Sie den Hersteller auf, Ihnen die vollständigen analytischen Angaben zu schicken.